12 Fragen zur Taufe
In welchem Alter sollte mein Kind getauft werden?
Die meisten Eltern lassen ihr Kind als Säugling taufen. Es ist ihnen wichtig, dass Gottes Liebe dem Kind so früh zugesprochen wird. Außerdem wird dabei deutlich: Taufe ist ein Geschenk. Aber auch eine spätere Taufe ist möglich. Dann nimmt das Kind schon bewusst wahr, was geschieht. Umso wichtiger ist es dann, das Kind auf die Taufe vorzubereiten, dabei helfen wir ihnen gerne.
Wie veranlasse ich die Taufe?
Melden sie die Taufe bitte rechtzeitig im Gemeindebüro an . Zur Aufnahme ihrer Daten besuchen sie bitte spätestens 4 Wochen vor dem Tauftermin das Gemeindebüro und bringen die im nächsten Punkt stehenden Unterlagen mit. Ein Pastor/ Pastorin, wird sich mit ihnen vor dem Tauftermin in Verbindung setzen und sie zu einem Taufgespräch besuchen/ einladen. Im Taufgespräch geht es um die Bedeutung der Taufe, den Ablauf des Gottesdienstes, Beteiligungsmöglichkeiten im Taufgottesdienst und mögliche Taufsprüche, hier können sie ihre Wünsche und Fragen besprechen.
Welche Unterlagen benötigen wir für die Taufe?
• Die Geburtsurkunde des Täuflings (Bescheinigung „für religiöse Zwecke“) vom Standesamt.
• Für jeden Paten / jede Patin einen Patenschein (als Nachweis der Mitgliedschaft in einer christlichen Kirche – falls er/sie seinen/ihren ersten Wohnsitz nicht in der Gemeinde haben, in der das Kind getauft wird. Sie erhalten ihn im Büro der jeweiligen Gemeinde des Paten / der Patin. Bei der katholischen Kirche erhalten Sie eine sog. „Bescheinigung über die Kirchenzugehörigkeit“.
• Bei einer Taufe in einer anderen Gemeinde: Bescheinigung/ Überweisung der Heimatgemeinde (sog. „Dimissoriale“)
• Das Stammbuch der Familie (falls vorhanden), wenn Sie möchten, dass die Taufe in Ihrem Stammbuch eingetragen wird
• Außerdem benötigen wir verschiedene Daten der Eltern
Müssen beide Eltern evangelisch sein?
Nein, es reicht, dass ein Elternteil evangelisch ist.
Kann man sein Kind taufen lassen, wenn beide Eltern nicht in der Kirche sind?
Die Kirchenordnung sieht diese Ausnahme in den Fällen vor, in denen die evangelische Erziehung des Kindes durch Paten gesichert ist. Die Entscheidung, ob eine Ausnahme gemacht werden kann, wird im Gespräch zwischen dem Pfarrer und den Eltern getroffen. Allerdings sollten sie sich die Frage stellen, warum ihr Kind Mitglied einer Gemeinschaft werden soll, der sie nicht angehören.
Gibt es eine ökumenische Taufe?
Nein. Da die Taufe zugleich die Aufnahme in eine kirchliche Gemeinschaft ist, erfolgt sie immer innerhalb einer Konfession. Mit der Taufe übernehmen Sie die Aufgabe, ihr Kind zum Glauben hin zu erziehen. Deshalb sollte die Konfession des Elternteils, der sich mit dieser Aufgabe am meisten befasst, für die Taufkonfession entscheidend sein.
Wer kann Pate werden?
Aufgabe der Paten ist es, den Täufling bei seiner religiösen Entwicklung und im christlichen Glauben zu begleiten. Ein Pate soll konfirmiertes Mitglied der Evang. Kirche sein, als Nachweis benötigen sie einen Patenschein (mehr dazu siehe Punkt: benötigte Unterlagen) . Weitere Paten können Mitglieder einer anderen Kirche sein, die der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) angehört. Wer allerdings aus der Kirche ausgetreten ist, hat damit das Recht aufgegeben, Taufpate sein zu können.
Was passiert im Taufgottesdienst?
Jede Taufe hat neben individuellen auch feste Stücke:
• So wird unter anderem der Taufspruch verlesen.
• Eltern und Paten werden gefragt, ob sie der Taufe zustimmen und das Kind im christlichen Glauben erziehen wollen.
• Gemeinsam mit der Gemeinde sprechen sie das Glaubensbekenntnis, das sie als Eltern und Paten mitsprechen können sollten. Hier finden sie den Text
• Nach der eigentlichen Taufe kann eine Taufkerze entzündet werden, diese können sie selbst mitbringen oder von der Kirchengemeinde erwerben.
• Fürbitten und Segen schließen die Taufe ab.
Eltern und Paten können den Ablauf des Gottesdiensts mitgestalten, indem sie zum Beispiel eine Lesung übernehmen oder ein Fürbittengebet sprechen. Auch ein musikalischer Beitrag macht den Taufgottesdienst persönlicher.
Wie finde ich einen Taufspruch?
Der Taufspruch ist ein Spruch aus der Bibel, der den Täufling sein Leben lang begleiten soll. Für eine Auswahl stellen wir Ihnen gerne ein Heft mit verschiedenen Vorschlägen zur Verfügung, das sie im Gemeindebüro bei der Anmeldung erhalten können. Weiter gibt es auch im Internet zahlreiche links und Vorschläge.
Ist eine Taufe auch in einer anderen Gemeinde möglich?
Ja. In diesem Fall ist vor der Taufe ein sogenanntes "Dimissoriale" vorzulegen. Das ist die Bestätigung Ihrer Kirchenmitgliedschaft durch unsere Gemeinde. Sie erhalten diese im Gemeindebüro.
Was kostet die Taufe?
Grundsätzlich ist die Taufe für die Kinder von Kirchenmitgliedern kostenlos. Wir sorgen für einen angemessenen, feierlichen Rahmen. Ihnen entstehen nur Kosten, wenn Sie beispielsweise einen bestimmten Blumenschmuck oder eine besondere musikalische Begleitung wünschen. Wir freuen uns aber über jede Unterstützung für unsere Arbeit.
Kann ich mein Kind gegen den Willen des anderen Elternteils taufen lassen?
Der sorgeberechtigte Elternteil entscheidet allein über die Taufe des Kindes. Liegt das Sorgerecht gemeinsam bei Vater und Mutter, setzt die Taufe des Kindes das Einvernehmen beider Elternteile voraus.